SGV Lüdenscheid „on Tour“ mit viel Natur und Information – 12. Juni 2016

Am vergangenen Sonntag, 12. Juni konnten 12 Wanderer des SGV Lüdenscheid und dessen Gäste eine sehr informative und unterhaltsame Wanderung durch die Neuenhofer Wälder und in das Mintenbecktal erleben.

 

Die Idee dazu kam von Alhard Graf von dem Bussche-Kessell, der als Wander – und Naturfreund den Wanderfreunden die Umgebung um Schloss Neuenhof und die dortigen Pachthöfe näher zu bringen. Dies vor dem Hintergrund, dass bereits die erste SGV – Wanderung im Jahr 1891 durch dieses schöne Tal führte.

 

Die Strecke führte gegenüber des Schlosses in den Wald und dort konnte direkt berichtet werden über eine größere Wiesenfläche, die seit einiger Zeit unbewirtschaftet bleibt und nur einmal im Jahr von einer Schafherde abgeweidet wird. Ebenso wusste Herr von dem Bussche aus einer Zeit zu berichten, als dort im größeren Stil Kirschen geerntet und weiterverarbeitet wurden.
Weiter ging es zum Hof „Altenhof“, in dem über Jahrzehnte der „Milchkutscher“ von Neuenhof wohnte.

 

Unterhalb von Reininghausen führte der Weg nach Obermintenbeck – dort steht heute nur noch ein Gebäude, dass 1939 als Landarbeitergehöft gebaut wurde. Bis 1930 standen an dieser Stelle 4 Gebäude und die heutige Bebauung konnte mit alten Fotografien verglichen werden.

 

Von der Mintenbecker Straße ging es hinauf und über Altenlüdenscheid war der Blick frei Richtung Berkenbaum. In Altenlüdenscheid wohnt heute der pensionierte Förster von Schloß Neuenhof – dessen Familie stellte seit dem 17. Jahrhundert den Förster für Neuenhof. Ungeklärt bleibt allerdings die Namensgebung „Altenlüdenscheid“ – Hinweise hierzu können gerne an den SGV oder an die Gutsverwaltung Neuenhof weitergegeben werden.

 

Anschließend erreichten die Wanderer die Försterei Hirschberg – die heute dort wohnende Familie wusste zu berichten, dass der Hund der vorherigen Bewohner bei den Wanderern ziemlich berüchtigt war.
Der Weg führte weiter, vorbei an der Alpenvereinshütte in Tinghausen, zurück zur Mintenbecker Straße. Vor dem 2. Weltkrieg gab es Pläne für eine Bahnstrecke, die von Brügge kommend an der Ahelle in das Mintenbecktal führen sollte bis hinauf nach Lüdenscheid. In der Ahelle sind Reste einer Brücke zu erkennen – ebenfalls sind Teile des geplanten Bahndammes sichtbar. Unbestätigt ist allerdings die Annahme, dass das Gebäude in Tinghausen als Bahnhof geplant wurde.

 

Anschließend erreichten die Wanderer die alte Schule Wesselberg, in die die Kinder der Umgebung bis nach Brügge und Stüttinghausen zur Schule gingen. Erst 1965 wurde die Schule durch einen Anbau erweitert, bevor1972 der Schulbetrieb eingestellt wurde. Oberhalb der Schule gibt es Spuren von Bergbaubetrieb zum Abbau von Eisen und Kalk. Die Geschichte des Wessenbergs geht zurück bis in das Jahr 1396 (Quelle: Geschichts – und Heimatverein Lüdenscheid).

 

Die vorletzte Station der Wandertour war Hinterreininghausen – ein Nebenerwerbshof, der in den 1960er Jahren stillgelegt wurde, weil sich kein Nachpächter mehr fand. Von dem Gebäude erkennt man nur noch die Grundmauern. Das leerstehende Gebäude hat vor vielen Jahren sein Ende gefunden, in dem die Feuerwehr dort eine Übung durchgeführt hat.
Neben all diesen spannenden Geschichten, die der Wanderführer und Grundbesitzer von dem Bussche zu berichten hatte gab es noch unzählige Informationen zur Natur, den Baumarten, der Forstwirtschaft und noch vieles mehr.

 

Abgerundet wurde die Wanderung zum Schluss, weil die Teilnehmer der Wanderung den Teilnehmern des Schmiedekurses der VHS Lüdenscheid bei ihrer Schmiedearbeit am Sägewerk Neuenhof über die Schulter blicken konnten.

 

Alle Wanderer verabschiedeten sich, glücklich über eine gelungene Wanderung und glücklich darüber, trocken geblieben zu sein und man war sich einig über die Meinung, dass diese Wanderung unbedingt in 2017 eine Wiederholung erleben muss.